Auf dieser Seite werden die öffentlich zugänglichen Landes- und Hochschulstrategien Baden-Württembergs in Hinblick auf Digitalisierung in der Hochschulbildung sowie, falls vorhanden, die hochschulinternen Aushandlungsprozesse der Hochschulen dargestellt. Mehr zum Vorgehen bei der Recherche finden Sie auf der Konzeptseite.
Laut Hochschulkompass gibt es in Baden-Württemberg aktuell 70 öffentlich-rechtliche (43), staatlich anerkannte kirchliche (7) und staatlich anerkannte private (20) Hochschulen.
Die seit dem Jahr 2017 bestehende ressortübergreifende Landesstrategie Digitalisierungsstrategie der Landesregierung Baden-Württemberg (Quelle) wurde gemeinsam von allen Ministerien unter der Federführung des Ministeriums für Inneres, Digitalisierung und Migration entwickelt. Hochschulen werden dabei sowohl als Schwerpunktthema, als auch als Querschnittsthema behandelt. Innerhalb des Schwerpunktthemas Lernen@bw wird die Hochschullehre in der landesweiten E-Learning-Strategie (s.u.) und dem Hochschulnetzwerk Digitalisierung der Lehre Baden-Württemberg (s.u.) kontextualisiert. Bei den Querschnittsthemen sind Hochschulen unter Innovation und Forschung verortet. Der Fokus liegt auf der Forschung und der Kooperation mit der Wirtschaft.
Die Digitalisierungsstrategie wurde im Juli 2017 als Gesamtstrategie des Bundeslandes veröffentlicht. Zwischen Januar und April 2017 stand dabei ein öffentliches Beteiligungsportal zu den bis dato erarbeiteten Strategiebereichen bereit. Die in der Digitalisierungsstrategie verankerten Schwerpunktthemen und Querschnittsthemen sind dabei nach Ressorts (Quelle) aufgeschlüsselt:
Zudem wurde eine Webseite digital-bw.de geschaffen, die über die Digitalisierungsaktivitäten berichtet, bspw. in Form von Berichten wie dem 1. Digitalisierungsbericht der Landesregierung (Quelle).
Die Schwerpunktthemen der Landesstrategie sind:
Die Querschnittsthemen sind:
Hochschulen werden im Schwerpunktthema Lernen@bw als "digitale Talentschmieden" verortet. Dabei wird Bezug auf die E-Learning-Strategie (s.u.) und das Hochschulnetzwerk Digitalisierung der Lehre Baden-Württemberg (HND BW) (s.u.) genommen. Folgende Ziele werden laut Digitalisierungsstrategie der Landesregierung Baden-Württemberg (Quelle) angestrebt:
Bei den Querschnittsthemen sind Hochschulen unter Innovation und Forschung verortet. Der Fokus liegt dabei auf der Forschung und der Kooperation mit der Wirtschaft mit folgenden Schwerpunkten:
Zusätzlich kommt Hochschulen Bedeutung in folgenden Zusammenhängen zu:
Im Bereich Digitalisierung und Hochschulen liegen jeweils eine Landesstrategie zu E-Science (Quelle) und E-Learning (Quelle) vor. Letztere ist ein Fachkonzept zum aktuellen Stand der Digitalisierung der Lehre, den Herausforderungen sowie strategischen Handlungsfeldern für die Hochschullehre. Es wurde vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg 2015 gemeinsam mit Hochschulvertreter_innen im Rahmen des damaligen Hochschulforums Digitalisierung Lehre @ BW 2025 erarbeitet. Die 2014 von demselben Ministerium veröffentlichte E-Science-Strategie ist ein Fachkonzept zur Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Infrastruktur in Baden-Württemberg.
In dem Dokument E-Science – Wissenschaft unter neuen Rahmenbedingungen – Fachkonzept zur Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Infrastruktur in Baden-Württemberg (Quelle) werden fünf strategische Handlungsfeldern benannt:
Zudem hat das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst strategische Forschungsschwerpunkte definiert, die besonders gefördert werden:
Darüber hinaus hat das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft 2013 die Innovationsstrategie Baden-Württemberg (Quelle) verabschiedet. In dieser werden vier Wachstumsfelder der Innovations- und Wirtschaftspolitik formuliert:
Es gibt keine separate Landesstrategie zum Wissens- und Technologietransfer. Die Rolle der Hochschulen in diesem Themenfeld ist in der Gesamtlandesstrategie vor allem unter Initiative Wirtschaft 4.0 (s.o.) beschrieben.
Nach § 2 LHG Abs. 5 ist Wissens- und Technologietransfer eine Aufgabe der Hochschulen:
"Sie fördern durch Wissens-, Gestaltungs- und Technologietransfer die Umsetzung und Nutzung der Ergebnisse der Forschung und Entwicklung in die Praxis sowie den freien Zugang zu wissenschaftlichen Informationen. Die Hochschulen können zum Zwecke des Wissens-, Gestaltungs- und Technologietransfers die berufliche Selbstständigkeit, insbesondere Unternehmensgründungen, ihrer Studierenden und befristet beschäftigten Akademischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Absolventinnen, Absolventen und ehemaligen Beschäftigten für die Dauer von bis zu drei Jahren fördern."
Zudem wird insbesondere der Technologietransfer in KMU in der Innovationsstrategie Baden-Württemberg (Quelle) thematisiert.
2014 hat das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst mit Verweis auf nationale Diskussionen und Empfehlungen das genannte E-Science-Fachkonzept (Quelle) veröffentlicht. Open Access ist Teil der insgesamt fünf strategischen, ineinandergreifenden Handlungsfelder, die durch aus Hochschulmitgliedern bestehenden Arbeitsgruppen konzeptionell erarbeitet wurden:
Der Fokus bei Open Access liegt auf dem "BW-Open Access-Förderprogramm" mit drei Handlungsfeldern:
Seit 2015 existiert die Landesstrategie E-Learning – Strategische Handlungsfelder der Hochschulen des Landes Baden-Württemberg zur Digitalisierung in der Hochschullehre (Quelle).
Im Bereich Digitalisierung der Lehre hat das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg 2015 gemeinsam mit Hochschulvertreter_ innen im Rahmen des damaligen Hochschulforum Digitalisierung Lehre@BW 2025 ein Fachkonzept zum aktuellen Stand der Digitalisierung der Lehre, den Herausforderungen sowie strategischen Handlungsfeldern für die Hochschullehre erarbeitet. Die E-Learning-Strategie (Quelle) umfasst 66 Seiten.
Folgende strategische Handlungsfelder wurden dabei entwickelt:
Dieses Fachkonzept kann als Grundlage für die Gründung des Hochschulnetzwerks Digitalisierung der Lehre (HND BW) gesehen werden, das die landesweiten Aktivitäten bündelt.
Seit 2011 fördert zudem die Baden-Württemberg Stiftung, die Joachim Herz Stiftung und der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft im Rahmen des Programms Fellowships für Innovationen in der Hochschullehre Lehrende bei der Entwicklung von Lehr- und Prüfungsformaten und lässt dieses auch wissenschaftlich begleiten. In diesem Kontext wurden u.a. 2015 ein Arbeitspapier Innovativer Lehre auf der Spur (Quelle) herausgegeben. 2017 erschien die Publikation Das Neue in der Hochschullehre - Lehrinnovationen aus der Perspektive der hochschulbezogenen Lehr-Lern-Forschung.
In Baden-Württemberg gibt es neben dem Hochschulverbund "Hochschulnetzwerk Digitalisierung der Lehre" (HND BW) drei Hochschuldidaktikzentren: das "Hochschuldidaktikzentrum der Universitäten Baden-Württemberg" (HDZ), die "Geschäftsstelle der Studienkommission für Hochschuldidaktik an HAW" (GHD) und das "Kompetenznetz Lehre in der Medizin". Die Beschreibung dieser Hochschulverbünde wurde im Rahmen des nun bis April 2020 verlängerten Forschungsprojektes BRIDGING erstellt.
Das bereits erwähnte Hochschulnetzwerk Digitalisierung der Lehre (HND BW), als dessen Fundament die oben genannte E-Learning-Strategie (Quelle) betrachtet werden kann, versteht sich als "Zusammenschluss" der 49 staatlichen Hochschulen "zur kooperativen Weiterentwicklung der digital gestützten Hochschullehre". Es nahm seine Arbeit offiziell 2016 auf und bündelt die landesweiten Aktivitäten. Das HND BW wurde von 2016-2019 vom Wissenschaftsministerium gefördert. Ab 2020 wird es nur noch durch die Landesuniversitäten für drei weitere Jahre fortgeführt. Das HND BW legt den Fokus auf die Umsetzung hochschulartenübergreifender Digitalisierungsvorhaben in Form von digitalen Lehr- und Lernformaten, aber auch in Form einer Services-Struktur zur Qualitätssteigerung von Lehre.
Das HND BW versteht sich weiterhin als "Interessensvertreter" der Hochschulen gegenüber der Wissenschaft, Politik und Gesellschaft und strebt in diesem Zusammenhang Wettbewerbsfähigkeit als Hochschulstandort an.
Konkrete Zielsetzungen sind dabei:
Struktur
Das HND BW hat eine Governance-Struktur geschaffen, die vier wesentliche Funktionsbereiche umfasst:
Die Aufgaben sind in der Geschäftsordnung geregelt.
a) Geschäftsstelle
Die Geschäftsstelle koordiniert die Aktivitäten des HND BW und übernimmt die Vertretung nach außen. Sie besteht aus einer hauptamtlichen Person, die in der Landesrektorenkonferenz Baden-Württemberg angesiedelt ist. Auch ihre Funktionen sind in der Geschäftsordnung beschrieben.
b) Arbeitskreise
Das HND BW organisiert die inhaltliche Zusammenarbeit ausgehend von den unterschiedlichen teilnehmenden Hochschultypen. Es gibt daher fünf hochschulspezifische Arbeitskreise (HSA) für Universitäten, Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, Pädagogische Hochschulen, Kunst- und Musikhochschulen sowie der Dualen Hochschule (E-Learning-Koordinationskreis). Über die teilnehmenden Personen entscheiden die Hochschulen.
Darüber hinaus gibt es einen hochschulartenübergreifenden Arbeitskreis (HÜA), in dem jeweils von den HSA gewählte Repräsentant_innen für die verschiedenen Hochschularten sowie die Geschäftsstelle vertreten sind. Die HSA können in diesem Gremium Beschlüsse aus ihren HSA einbringen und Empfehlungen an den HND BW formulieren.
Die Arbeitskreise organisieren ihre Aktivitäten selbstständig.
c) Themengruppen
Zusätzlich zu den Arbeitskreisen existieren themenbezogene Arbeitsgruppen, die aus mindestens zwei Personen von möglichst unterschiedlichen Hochschularten bestehen.
Aktuell gibt es acht Themengruppen zu folgenden Fachthemen:
Neben den Aktivitäten des HND BW fördert das Land zudem 2016-2018 das Programm "Digital Innovations for Smart Teaching – Better Learning" in zehn Förderprojekten von 13 Hochschulen. Die Projekte umfassen dabei:
Das Programm wird wissenschaftlich begleitet durch das Projekt Smart Teaching am Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM), welches mit dem E-Learning-Informationsportal e-teaching.org zusammenarbeitet.
Hochschuldidaktikzentrum der Universitäten Baden-Württemberg (HDZ)
Das Hochschuldidaktikzentrum der Universitäten Baden-Württemberg (HDZ) ist ein Verbund aus den neun Universitäten und den sechs Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg und verfolgt das Ziel, durch Weiterbildung der Lehrkräfte und strukturelle Verbesserung der Rahmenbedingungen an den Hochschulen die Qualität der Lehre zu optimieren. Der Verbund wurde 2001 von den neun Universitäten sowie dem Ministerium für Wissenschaft und Kunst Baden-Württemberg gegründet, 2007 haben die Universitäten die Trägerschaft finanziell übernommen. Seit Anfang 2019 sind auch die pädagogischen Hochschulen Mitglied im HDZ, das nun von diesen in gemeinsamer Verantwortung mit den Universitäten geführt wird.
Die Angebote des HDZ gestalten sich rund um das Thema Lehre und finden statt in Form von
Das Angebot richtet sich an Lehrende der beteiligten Hochschulen. Weiterhin gibt es Beratungsangebote für Institute, Fachbereiche und Fakultäten, um beispielsweise an der Curriculumsentwicklung oder an der Integration von E-Learning zu arbeiten.
Außerdem führt das HDZ auf seiner Webseite
- eine Linksammlung mit hochschuldidaktischen Webseiten
- eine Literaturliste, die folgende Themen abdeckt:
- Konzepte in der Hochschullehre,
- Veranstaltungsplanung und -methoden,
- Lernstrategien,
- Motivation,
- Prüfungen,
- E-Learning sowie
- Lehrveranstaltungsevaluation
- einen Überblick über aktuelle Konferenzen bzw. Tagungen von (inter)nationalen hochschuldidaktischen Einrichtungen und Verbänden.
Am HDZ wurden landesfinanzierte Projekte zum Forschenden Lernen und Prüfen mit E-Assessments durchgeführt. Weiterhin führt das HDZ längsschnittliche Erhebungen in Form von Absolvent_innen-Befragungen durch, um die Qualität des eigenen Qualifizierungsprogramms zu überprüfen.
Das HDZ strukturiert sich in
- eine zentrale Geschäftsstelle in Stuttgart und
- zehn lokale Arbeitsstellen an den Standorten der neun Universitäten in Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Konstanz, Mannheim, Hohenheim, Stuttgart, Tübingen und Ulm sowie einer Arbeitsstelle an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg.
Geschäftsstelle der Studienkommission für Hochschuldidaktik an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg (GHD)
Die Geschäftsstelle der Studienkommission für Hochschuldidaktik an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg (GHD) besteht aus im Senat gewählten Didaktikbeauftragten der 21 staatlichen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg.
Die GHD soll
- hochschuldidaktische Veranstaltungen an baden-württembergischen HAW entwickeln und organisieren,
- hochschuldidaktische Forschungsprojekte anregen und betreuen sowie
- den Erfahrungsaustausch bzgl. Fragen in der Lehre fördern.
Das Fortbildungsprogramm der GHD richtet sich an Professor_innen und Lehrbeauftragte staatlicher und kirchlicher Hochschulen für Angewandte Wissenschaften. Lehrende können das "Baden-Württemberg-Zertifikat für Hochschuldidaktik" erwerben.
Lehrende und Organisationseinheiten an HAW können zudem weitere Angebote wahrnehmen: - Lehrportfolio - Moderation in der Hochschulentwicklung, - Coaching.
Neben Informationen über ausgeschriebene bzw. laufende Projekte sind auch Arbeitsmaterialien für die Lehrpraxis zugänglich. Zudem wird auf eine durch die GHD entwickelte Online-Plattform für Lehrinhalte und Lehrprojekte - Lehrforum verwiesen. Das Lehrforum ermöglicht den Austausch von Lehrerfahrungen, die Darstellung von Lehrprofilen und von Praxisbeispielen und beinhaltet Informationen zu fachbezogenen Hochschuldidaktiken, aber auch einen Überblick über vom MWK Baden-Württemberg und BMBF geförderten Lehrprojekte und deren Materialien. Alle Lehrenden können sich dort registrieren - auch aus anderen Bundesländern. Für die Vernetzung und Beratung vor Ort können die Kontakte der einzelnen Servicezentren an den beteiligten Hochschulen recherchiert werden
Die GHD ist strukturiert in
a) die Studienkommission als solche,
b) den Lenkungsausschuss,
c) die Geschäftsstelle der Studienkommission sowie
d) die Arbeitsgruppe Innovative Lehrprojekte (AGIL).
a) Studienkommission für Hochschuldidaktik
Die Studienkommission setzt sich aus vom Senat gewählten Didaktikbeauftragten zusammen. Sie berät das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in grundsätzlichen Angelegenheiten, fasst Beschlüsse über Berichte und Konzepte des Lenkungsausschusses und macht Vorschläge für die Berufung von drei Professor_innen in den Lenkungsausschuss. Die Didaktikbeauftragten fördern darüber hinaus die hochschulinterne Kommunikation über Fragen der Lehre.
Der Lenkungsausschuss soll die Aktivitäten auf dem Gebiet der Hochschuldidaktik in den einzelnen HAW anregen und koordinieren. Er begutachtet bspw. Projekte, fördert Publikationen und organisiert Fortbildungsseminare im Bereich der Hochschuldidaktik. Außerdem pflegt der Lenkungsausschuss Kontakte mit hochschuldidaktischen Institutionen außerhalb von Baden-Württemberg und verwaltet gemeinsam mit der Studienkommission den Etat.
c) Geschäftsstelle der Studienkommission
Die Geschäftsstelle der Studienkommission, die ihren Sitz an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft hat, führt die Geschäfte der Studienkommission, des Lenkungsausschusses und der Arbeitsgruppe Innovative Lehrprojekte (AGIL). Sie ist für die hochschuldidaktische Betreuung aller staatlichen HAW im Land zuständig.
d) Arbeitsgruppe Innovative Lehrprojekte)
Die Arbeitsgruppe Innovative Lehrprojekte (AGIL) ist ein Expert_innengremiun, das von der Rektorenkonferenz der HAW eingesetzt wurde. Sie bildet die Nachfolge von LARS (Leistungsanreizsysteme in der Lehre) und entwickelt bzw. beschließt Initiativen zur Förderung innovativer Lehrprojekte.
Kompetenznetz Lehre in der Medizin
Das Kompetenznetz Lehre in der Medizin ist ein Verbund aus fünf verschiedenen Kompetenzzentren in Mannheim, Heidelberg, Tübingen, Ulm und Freiburg. Diese sind an den jeweiligen medizinischen Fakultäten angesiedelt. Übergeordnete Aufgabe ist dabei die Qualitätssicherung und Verbesserung der Lehre und der Prüfungen in der Medizin durch:
- die Entwicklung verbindlicher Leitlinien durch die gemeinschaftliche Nutzung von Expertise und Ressourcen
- die Etablierung eines Landesforschungsschwerpunkts "Lehre"
- die Organisation zertifizierter Weiterbildungsangebote und Prüfsiegel.
Das Kompetenznetz bietet in diesem Zuge z.B.
- standardisierte medizindidaktische Qualifikationen in Basis- und Aufbaukursen und
- standardisierte Prüferschulungen.
Jedes Kompetenzzentrum des Kompetenznetzes hat seinen eigenen Schwerpunkt:
- Praktisches Jahr,
- Prüfungen in der Medizin,
- Medizindidaktik,
- E-Learning in der Medizin und
- Evaluation.
Darüber hinaus setzen vier Kompetenzzentren das BMBF-Verbundprojekt "Kompetenzorientiert lernen, lehren und prüfen in der Medizin" bzw. in der zweiten Förderperiode "Merlin" um. So ist bspw. das Teilprojekt "Neue Lerntechnologien und mobiles Lernen" am Kompetenzzentrum Ulm angesiedelt, das den Schwerpunkt "E-Learning in der Medizin" trägt. Die Geschäftsstelle des Kompetenzzentrums Lehre in der Medizin wechselt turnusmäßig und ist seit dem 1. Oktober 2018 in Heidelberg.
Stand: 01.10.2019
Es gibt eine hochschulübergreifende Hochschulentwicklungsplanung in Form des Hochschulfinanzierungsvertrags und eine hochschulspezifische Hochschulentwicklungsplanung in Form von Struktur- und Entwicklungsplänen.
Baden-Württemberg hat mit dem Perspektive 2020 – Hochschulfinanzierungsvertrag des Landes Baden-Württemberg 2015-2020 – Vereinbarung des Landes Baden-Württemberg mit den Hochschulen des Landes Baden-Württemberg (Quelle) nach eigenen Angaben als erstes Bundesland die Empfehlung des Wissenschaftsrates umgesetzt und wird zwischen 2015-2020 die Grundfinanzierung der Hochschulen um 3% steigern. Im Hochschulfinanzierungsvertrag werden die Finanzierung festgeschrieben und allgemeine Ziele in folgenden Bereichen benannt:
Zudem werden zentrale Dimensionen benannt, die in der individuellen Ausgestaltung der Struktur- und Entwicklungspläne durch die Hochschulen berücksichtigt werden sollen:
Querschnittsaufgaben sind die Verbesserung der Arbeitsbedingungen aller Mitarbeiter_innen, die Steigerung des Anteils von Frauen in der Wissenschaft sowie die Minimierung des Energieverbrauch.
Die inhaltliche Ausgestaltung des Hochschulfinanzierungsvertrags liegt in der Verantwortung der Hochschulen. In dem Hochschulfinanzierungsvertrag ist digitale Lehre kein Thema. Es wird jedoch darauf verwiesen, dass die Hochschulen Open Access verankern.
Nach § 7 LHG erstellen die Hochschulen Struktur- und Entwicklungspläne. In diesen sollen u.a. sowohl die Gleichstellungspläne als auch die Schwerpunkte von Lehre, Forschung und Entwicklung und des "Wissens-, Gestaltungs- und Technologietransfers" integriert werden.
Einige Hochschulen haben ihren Struktur- und Entwicklungsplan auf ihren Webseiten veröffentlicht. Beispiele für die sowohl strukturell als auch inhaltlich unterschiedlich aufgebauten Struktur- und Entwicklungspläne findet man bei der Dualen Hochschule Baden-Württemberg 2015-2020 (Quelle) und der Universität Ulm 2017-2021 (Quelle).
Digitalisierung oder digitale Lehre werden dort unterschiedlich thematisiert. So formuliert die Universität Ulm u.a. das Ziel unter Digitalisierung der Lehre, die Ausstattung der Hörsäle nutzerorientiert auszustatten und Vorlesungsaufzeichnungen zur Verfügung zu stellen (S. 76).
Sofern im Text nicht anders vermerkt, ist der Stand dieses Dokuments der 07.11.2018