Auf dieser Seite werden die öffentlich zugänglichen Landes- und Hochschulstrategien Rheinland-Pfalzs in Hinblick auf Digitalisierung in der Hochschulbildung sowie, falls vorhanden, die hochschulinternen Aushandlungsprozesse der Hochschulen dargestellt. Mehr zum Vorgehen bei der Recherche finden Sie auf der Konzeptseite.
Laut Hochschulkompass gibt es in Rheinland-Pfalz aktuell 18 öffentlich-rechtliche (12), staatlich anerkannte kirchliche (3) und staatlich anerkannte private (3) Hochschulen.
2018 brachte die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz die ressortübergreifende Strategie für das digitale Leben Rheinland-Pfalz digital – Wir vernetzen Land und Leute (Quelle) heraus. Die Landesstrategie sowie weitere aktuelle Entwicklungen finden sich auch auf der Webseite digital.rlp.de.
Die Grundlage wurde 2016 anhand von 12 Themenfeldern und Fragestellungen in dem Impulspapier Unser Weg zur Digitalstrategie (Quelle) gelegt. Inhaltlich wurde die Strategieentwicklung seit 2016 durch das ressortübergreifende Digitalisierungskabinett gesteuert. Die Entwicklung wurde dabei in Form eines Digital-Dialogs begleitet. Bestandteile des Digital-Dialogs sind:
Eine Übersicht über die chronologische Entwicklung findet sich auch in der Strategie für das digitale Leben Rheinland-Pfalz digital – Wir vernetzen Land und Leute (Quelle).
In der Strategie werden 12 Handlungsschwerpunkte formuliert und mit Zielen und Maßnahmen unterlegt:
Hochschulen werden vor allem im Kapitel "Digitalisierung in der Wissenschaft" thematisiert, wobei folgende Ziele und Maßnahmen formuliert werden (S. 44-47):
Stand: 30.01.2019
Es existiert aktuell keine separate allgemeine Landesstrategie im Bereich Forschung und Lehre an den Hochschulen. Jedoch setzt das Wissenschaftsministerium seit 2008 eine Forschungsinitiative um, die Hochschulen gezielt unterstützt. Darüber hinaus nimmt die Strategie für das digitale Leben Rheinland-Pfalz digital – Wir vernetzen Land und Leute (Quelle) Bezug auf Forschung. Weiterhin zeigt die Innovationsstrategie Rheinland-Pfalz (Quelle) Handlungsfelder für die anwendungsorientierte Forschung auf. Wissens- und Technologietransfer wird einerseits per Gesetz, andererseits über bestimmte Landesmaßnahmen thematisiert.
Es liegt keine separate Landesstrategie in der Forschung vor. Jedoch setzt das Wissenschaftsministerium seit 2008 eine Forschungsinitiative um, die Hochschulen gezielt unterstützt. Darüber hinaus nimmt die Strategie für das digitale Leben Rheinland-Pfalz digital – Wir vernetzen Land und Leute (Quelle) Bezug auf Forschung. Weiterhin zeigt die Innovationsstrategie Rheinland-Pfalz (Quelle) Handlungsfelder für die anwendungsorientierte Forschung auf. Wissens- und Technologietransfer wird einerseits per Gesetz, andererseits über bestimmte Landesmaßnahmen thematisiert.
Die Forschungsinitiative fokussiert die Profilbildung der Hochschulen in Form von Forschungsschwerpunkten und Forschungszentren. Dadurch haben alle Hochschulen spezifische Forschungsfelder.
In der Strategie für das digitale Leben Rheinland-Pfalz digital – Wir vernetzen Land und Leute (Quelle) sind v.a. folgende Ziele aus dem Kapitel "Digitalisierung in der Wissenschaft" der Forschung zuzuordnen:
Zudem werden einige Ziele im Bereich der anwendungsorientierten Forschung im Kapitel Digitalisierung der Wirtschaft – Industrie 4.0, Digitaler Mittelstand und Startups benannt, u.a.:
Weitere Ziele der anwendungsorientierten Forschung werden in der Innovationsstrategie Rheinland-Pfalz (Quelle) von 2014 in fünf Handlungsfeldern formuliert:
Stand: 30.01.2019
Es liegt aktuell keine separate Landesstrategie in diesem Bereich vor. Nach § 3 Abs. 6 HochSchG ist die Förderung von Wissens- und Technologietransfer jedoch ohne weitere Erläuterung eine der Aufgaben von Hochschulen.
Es gibt verschiedene Landesmaßnahmen, die den Wissens- und Technologietransfer fördern sollen, zum Beispiel:
Stand: 30.01.2019
Es gibt aktuell keine separate Open Access-Strategie in Rheinland-Pfalz. In der Strategie für das digitale Leben Rheinland-Pfalz digital – Wir vernetzen Land und Leute (Quelle) wird Open Access an einigen Stellen erwähnt.
Stand: 30.01.2019
Es existiert aktuell keine separate allgemeine Landesstrategie im Bereich Lehre neben der Hochschulentwicklungsplanung. In der Strategie für das digitale Leben Rheinland-Pfalz digital – Wir vernetzen Land und Leute (Quelle) sind v.a. folgende Ziele aus dem Kapitel "Digitalisierung in der Wissenschaft" der Lehre zuzuordnen:
Stand: 30.01.2019
In Rheinland-Pfalz gibt es die hochschulübergreifende wissenschaftliche Einrichtung Virtueller Campus Rheinland-Pfalz (VCRP) sowie den Hochschulevaluierungsverbund Süd-West e.V. Die Beschreibung der Hochschulverbünde wurde im Rahmen des bis Ende 2019 verlängerten Forschungsprojektes BRIDGING erstellt. Eine Beschreibung des VCRP sowie ein Interview mit dem Geschäftsführer zum zehnjährigen Jubiläum 2011 findet man auch auf e-teaching.org.
Seit 2000 gibt es die hochschulübergreifende wissenschaftliche Einrichtung Virtueller Campus Rheinland-Pfalz (VCRP). Dieser besteht aus allen 12 öffentlich-rechtlichen Hochschulen laut Hochschulkompass.
Er versteht sich als "Netzwerker und Innovator der Einführung digitaler Bildungsmedien sowie neuer Lehr-Lerntechnologien") bzw. laut Organisationssatzung) (Quelle) als "zentrales Bildungsportal für Studierende und Lehrende an den Hochschulen".
In der Organisationssatzung (Quelle) werden fünf wesentliche Aufgaben des VCRP beschrieben:
- Schaffung und Ausbau einer Plattform zur hochschulübergreifenden Nutzung vorhandener Angebote an den Hochschulen
- Unterstützung der Hochschulen bei der Implementierung neuer Medien in die Lehre
- mediendidaktische und -technische Beratung von Lehrenden
- Unterstützung bei der Projektantragstellung
- Koordinierung zwischen den Mitgliedshochschulen
Diese Aufgaben können folgenden drei Aufgabenbereichen zugeordnet werden: - Service und Support - Vernetzung - Innovation und Forschung
Service und Support
Vernetzung
Innovation und Forschung
Der VCRP bietet zudem eine Übersicht über E‑Learning-Support-Ansprechpartner_innen an den beteiligten Hochschulen. Dort ist zusätzlich die Philosophische-Theologische Hochschule Vallendar vertreten.
Struktur
Beim Virtuellen Campus Rheinland-Pfalz (VCRP) sind 14 Personen beschäftigt. Der VCRP hat eine Organisationsstruktur (Quelle) geschaffen, die drei wesentliche Funktionsbereiche umfasst: - Lenkungsausschuss - Leitungskollegium - Geschäftsführung
a) Lenkungsausschuss
Der Lenkungsausschuss wird von den Hochschulen gebildet. Er ist verantwortlich für die Grundsatzentscheidungen wie zum Beispiel über die Jahresplanung.
Mitglieder des Lenkungsausschusses sind:
Der/die Sprecher_in des Leitungskollegiums ist beratendes Mitglied. Das Leitungskollegium und die Geschäftsführung berichten dem Lenkungsausschuss regelmäßig.
b) Leitungskollegium
Das Leitungskollegium besteht aus drei Professor_innen aus Universitäten und Fachhochschulen, von denen eine_r Sprecher_in ist. Sie werden durch die Landeshochschulpräsidentenkonferenz (LHPK) vorgeschlagen und vom zuständigen Ministerium bestellt.
c) Geschäftsführung
Die Geschäftsführung wird durch das Leitungskollegium und den Lenkungsausschuss ausgewählt.
Stand: 28.05.2019
Der im Jahr 2003 gegründete Hochschulevaluierungsverbund Süd-West e.V. besteht aus 23 Mitgliedshochschulen aus Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland. Diese wollen die hohe Qualität in Forschung, Studium und Lehre sichern und weiterentwickeln. Der Verbund definiert seinen Aufgabenbereich in der Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung in den Fächern, Fachbereichen und Einrichtungen an den jeweiligen Hochschulen.
Die durchgeführten Evaluationen von gleichen Fächern bzw. Fachbereichen dienen hauptsächlich dem Zweck, unabhängig von einzelnen Hochschulen regionale Entwicklungspotenziale abzubilden, Kooperationen zu fördern und Erfahrungen der unterschiedlichen Hochschulen zusammenzuführen. Hierfür werden folgende Erhebungen veranlasst:
- Lehrveranstaltungsbewertungen,
- Befragungen von Absolventen,
- Befragungen von Exmatrikulierten (d.h. auch Hochschulwechsler_ innen und Studienabbrecher_ innen) und
- Befragungen einzelner Hochschulen.
Des Weiteren laufen aktuell drei Projekte zwischen der Geschäftsstelle des Verbunds am Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung der Johannes Gutenberg Universität Mainz und einzelnen bzw. mehreren Mitgliedshochschulen:
- die Förderung individueller Studienwege (FiS) an der FH Kaiserslautern,
- die Hochschuldidaktische Fortbildung an der FH Bingen und
- Open MINT Labs.
Das hochschuldidaktische Programm, das der Verbund anbietet, wird von der Geschäftsstelle konzipiert. An diesem Programm können alle Lehrenden der Mitgliedshochschulen teilnehmen, d.h. sowohl Lehrende mit Lehrerfahrung als auch neu angehende Lehrende. Das Programm umfasst:
- die Vermittlung von theoretischen Kenntnissen zu "Lehren" und "Lernen",
- die Vermittlung von grundlegenden Lehrkompetenzen,
- eine individuelle Beratung für die Planung und Durchführung von Lehrveranstaltungen und
- der mögliche Erwerb des "Rheinland-Pfalz-Zertifikat für Hochschuldidaktik".
Das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MWWK) hat den Verbund mit der Verleihung des Lehrpreises des Landes beauftragt. Weiterhin hat das MWWK zusammen mit dem Hochschulevaluierungsverbund das Carl-Zeiss-Stiftung Kolleg (CZSK) in Rheinland-Pfalz eingerichtet. Das Kolleg wird durch die Carl-Zeiss-Stiftung gefördert und zielt darauf ab, Maßnahmen an Hochschulen im Land zu initiieren, die zur Attraktivität und Qualität der Studiengänge in den Fachgebieten der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik beitragen und den Studienerfolg verbessern.
Der Verbund strukturiert sich über
- einen Vorstand, der sich aus fünf Personen zusammensetzt, und
- über eine Geschäftsstelle im Sinne einer Geschäftsführung, angesiedelt am Zentrum für Qualitätssicherung und -entwicklung der Johannes Gutenberg Universität Mainz, das alle Aufgaben rund um das hochschulübergreifende Evaluationsverfahren betreut.
Stand: 01.10.2019
Es gibt aktuell keine hochschulübergreifende Hochschulentwicklungsplanung in Form eines Landeshochschulentwicklungsplans o.Ä., aber hochschulspezifische Zielvereinbarungen und Hochschulentwicklungspläne.
Es gibt keine formulierte hochschulübergreifende Hochschulentwicklungsplanung in Form eines Landeshochschulentwicklungsplans o.Ä.. Das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur beauftragte jedoch 2017 eine 15-köpfige Expert_innenkommission mit einer Analyse des Hochschulsystems, die die Grundlage für das geplante Hochschulzukunftsprogramm bilden soll. Die Kommission arbeitete in vier Arbeitsgruppen unter Einbeziehung von Vertreter _innen der Hochschulen zu den Themen:
Die Kommission formulierte 2018 im Hochschulzukunftsprogramm Rheinland-Pfalz – Potenziale, Herausforderungen, Chancen (Quelle) Empfehlungen in drei Handlungsfeldern:
Lehrerbildung gemeinsam und evidenzbasiert auf hohem Niveau weiterentwickeln
Forschung, wissenschaftlicher Nachwuchs, Innovation und Transfer
Wissenschaftlichen Nachwuchs an Universitäten systematisch in den Blick nehmen
Governance und Finanzierung
Dialog über den Hochschulbau führen
Verbünde und Hochschulregionen als Chance
Handlungsfeldübergreifend wurden zehn Empfehlungen formuliert:
Digitalisierung wird in dem Gutachten als Querschnittsaufgabe beschrieben und folgende Hinweise werden gegeben:
Einige der Empfehlungen aus dem Gutachten wurden bereits in der Strategie für das digitale Leben Rheinland-Pfalz digital – Wir vernetzen Land und Leute (Quelle) berücksichtigt, wie beispielsweise das Programm zur Förderung von OER.
Im Hochschulgesetz werden weder Hochschulentwicklungsplanung noch Ziel- und Leistungsvereinbarungen oder individuelle Hochschulentwicklungspläne genannt. Dennoch hat das Ministerium mit 11 Hochschulen Zielvereinbarungen geschlossen. Alle Zielvereinbarungen können auf der Webseite des Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur eingesehen werden.
Zielvereinbarungen zur Umsetzung des Hochschulpakts 2020 (2016-2020)
Die Zielvereinbarungen zur Umsetzung des Hochschulpakts 2020 dienen vor allem der Kostenplanung. Alle Hochschulen müssen sich bei der Planung ihrer Maßnahmen an drei Programmlinien orientieren:
Die Ausgestaltung der Programmlinien ist unterschiedlich und beinhaltet teilweise digitale Lehr- und Lernangebote bzw. E-Learning. So plante die Universität Mainz in ihrer Zielvereinbarung (Quelle) unter Qualität in der Lehre die Entwicklung von drei Blended Learning-Angeboten und die Weiterentwicklung der E-Learning Lectures (S. 5). Darüber finden sich auf der Webseite Zielvereinbarungen von 2015 zur Verwendung der Mittel aus dem Landesprogramm Wissen schafft Zukunft. Eine Ankündigung zur Verlängerung des Landesprogramms über 2016 hinaus konnte nicht gefunden werden. In diesem Programm vereinbarten alle Hochschulen mit dem Ministerium folgende Schwerpunkte:
In großen Teilen unterscheiden sich die Zielvereinbarungen inhaltlich meist nur in der Angabe von Zahlen. Digitalisierung oder digitale Hochschullehre sind kein Thema.
Hochschulentwicklungspläne
Einige Hochschulen haben trotz fehlender gesetzlicher Grundlage einen Hochschulentwicklungsplan erarbeitet und auf ihren Webseiten veröffentlicht. Sie tragen unterschiedliche Bezeichnungen (Hochschulentwicklungsplan der Hochschule Kaiserslautern (Quelle), Perspektiven 2020 der Universität Trier (Quelle) oder Entwicklungslinien 2020 der Universität Koblenz · Landau) und sind unterschiedlich aufgebaut. Dies gilt auch für den Themenbereich Digitalisierung und digitale Lehre.
Sofern im Text nicht anders vermerkt, ist der Stand dieses Dokuments der 30.01.2019